Juli 2004

Deutschlandpokal 2004

Nach 10 Jahren wieder Konzernschachturnier in Gaggenau

Zum zweiten Mal nach 1994 richteten wir den Deutschlandpokal am vergangenen Samstag (10.07.2004) in Gaggenau aus. Ermöglicht wurde uns die Durchführung des Turniers durch die Unterstützung der DaimlerChrysler Gastro GmbH, die uns den ganzen Tag über hervorragend versorgte, sowie durch das Kundencenter des A-Klasse-Werkes Rastatt und den Shop der Niederlassung Baden-Baden im Kundencenter, die es uns ermöglichten, jeden Teilnehmer mit einem kleinen Preis zu beglücken. Die Organisation des Turniers lag bei Kai Götzmann und Steffen Keintzel in den besten Händen, als Turnierleiter fungierte Michael Lorenz, Rochade Kuppenheim, der hierfür unentgeltlich einen ganzen Tag opferte - vielen Dank dafür!

Bei 12 teilnehmenden Mannschaften entschlossen wir uns heuer, von den üblichen sechs Runden Schweizer System im Mannschaftsturnier auf fünf Runden zu reduzieren, damit nicht wie in den vergangenen Jahren in der letzten Runde für den Turnierausgang ungerechte aber entscheidende Paarungen zustande kommen. Aber, egal ob fünf oder sechs Runden, die Favoriten waren wieder einmal die Mannen aus Stuttgart-Untertürkheim, die mit einem DWZ-Schnitt von 2198 antraten, wofür vor allem die beiden FIDE-Meister Josef Gheng und Ralf Müller sorgten. Mit fast 200 Punkten weniger rangierte Stuttgart 2 vor Bremen und Mannheim. Hinter diesen Teams klaffte wieder eine Lücke von etwa 200 Punkten zu den nächstfolgenden Teams, so dass sich die weiteren Mannschaften wohl maximal um den fünften Rang streiten dürften.

Gleich in der ersten Runde des Turniers trennte sich Spreu von Weizen, denn bis auf Gaggenau 1, die gegen das formell schwächere dritte Stuttgarter Team nur 2:2 spielten, siegten jeweils die Favoriten. So kam es bereits in der zweiten Runde zu zwei vorentscheidenden Spielen zwischen Stuttgart 1 und Mannheim 1 respektive Stuttgart 2 und Bremen, aus denen Bremen und Stuttgart 1 als überlegene 4:0 Sieger hervorgingen. Gaggenau 1 und 2 hielten mit Siegen gegen Sindelfingen bzw. Wörth den Anschluss. Bereits in der folgenden Runde kam es zur Spitzenpaarung zwischen Stuttgart 1 und Bremen, welches die Schwaben mit 3:1 recht deutlich für sich entscheiden konnten und somit fast schon als Turniersieger feststanden. Mannheim 1, Stuttgart 2 und überraschenderweise auch Mannheim 2 nutzen diese Runde, um weit nach vorne zu stoßen, während die Gaggenauer Federn lassen mussten.

In der Vorschlussrunde wies Stuttgart 1 die Mannen der zweiten Mannheimer Garnitur in ihre Schranken und schickten sie mit 4:0 ins Niemandsland der Tabelle zurück. Mannheim 1 tat Gleiches mit den Sindelfingern und Bremen stürzte Stuttgart 2. Gaggenau 1 hielt sich an der eigenen Zweiten Mannschaft schadlos und spielte plötzlich wieder oben mit. Nach der Auslosung der letzten Runde drohte jedoch wieder der Absturz, denn ausgerechnet Stuttgart 1, die bisher alle Kontrahenten hoch besiegten, war der Gegner. Doch beinahe wäre die Sensation geglückt, denn Kai Götzmann, der bestens aufgelegt war und alle seine Spiele des Turniers gewann, sowie Joachim Dressler konnten ganze Punkte für sich buchen. Goce Gjorseski war gegen FM Josef Gheng am ersten Brett chancenlos, aber Reinald Kloska hielt sich lange Zeit gegen FM Ralf Müller, ehe er am Ende eine Remischance übersah und aufgeben musste. Das erreiche 2:2 war dennoch eine kleine Sensation und sorgte dafür, dass wir unseren zwar undankbaren aber verdienten vierten Platz halten konnten. Mannheim 1 und Bremen kämpften im direkten Duell gegeneinander um die Silber- und Bronzemedaille. Das 2:2 reichte den Bremern für Silber, denn sie hatten mehr Brettpunkte auf der hohen Kante als Mannheim. Hätte Bremen gesiegt, wäre Gaggenau 1 noch auf Rang 3 empor geschnellt.

Gaggenau 1 spielte in der Aufstellung 1. Goce Gjorseski, 2. Reinald Kloska, 3. Kai Götzmann, 4. Joachim Dressler, Ersatz: Uwe Gantner (es wurden rollierend alle Spieler gleich oft eingesetzt). Gaggenau 2 trat an mit 1. Hubert Kugel, 2. Willi Fritz, 3. Kurt Stoll, 4. Herbert Krzestan. An Gaggenau 3 beteiligten sich 1. Karl Heck, 2. Thorsten Krampfert, 3. Rudolf Müller van Ishem 4. Lukas Kloska

Nach einer ausgiebigen Mittagspause bei Cordon Bleu mit Kartoffel- und Karottensalat wurde gegen 14:00 Uhr das Einzelblitzturnier begonnen. Auch hier waren die Stuttgarter deutlich favorisiert, doch sie reduzierten sich selbst auf FM Ralf Müller, denn seine drei Kollegen aus dem siegreichen Team zog es zurück in die Heimat zu einem anderen Schachturnier. Neben Ralf Müller, der sich den Einzeltitel bereits 1998 in Wörth sichern konnte, war Helmut Klee, in den Jahren 1996, 2000 und 2001 bereits dreifacher Sieger, der zweite Favorit. Im Favoritenkreis nicht vergessen werden durften Dirk Fuhrmann und Olaf Giel, beide Bremen, Johannes Esterluss und Danny Schmidt, beide Mannheim, sowie Udo Scharrer, Stuttgart, die allesamt eine hohe Wertungszahl aufweisen. Aber auch für einen Gaggenauer hätte durchaus ein Platz auf dem Siegerpodest herausspringen können, denn mit Goce Gjorseski, Reinald Kloska, Uwe Gantner, dem Sieger von 1997, und Kai Götzmann standen potentielle Kandidaten parat. Joachim Dressler, der Anno 1989 in Mannheim das Einzelturnier für sich entscheiden konnte, durften keine Chancen eingeräumt werden, denn er spielt seit Jahren nur noch sporadisch, was sich vor allem in Blitzpartien fatal auswirkt.

Die vier Gaggenauer mischten über das ganze Turnier kräftig im oberen Feld mit, mussten jedoch am Ende die Überlegenheit der anderen anerkennen. Böse erwischte es vor allem Goce Gjorseski und Reinald Kloska, die bis zur letzten Runde noch den dritten Platz hätten erreichen können, aber beide verloren leider ihr letztes Spiel, so dass nur die Plätze 10 bzw. 12 heraussprangen. Goce erzielte die höchste Buchholzzahl aller Teilnehmer was bedeutet, dass seine Gegner im Schnitt stärker waren als die aller anderen Teilnehmer.

Die beiden vorderen Ränge wurden von den Favoriten FM Ralf Müller, Stuttgart, und Helmut Klee, Mannheim, belegt, der dritte Platz von Axel Buhrdorf, Bremen, war hingegen eine faustdicke Überraschung. Dirk Fuhrmann, ebenfalls Bremen, belegte wie so oft zuvor den undankbaren vierten Rang vor Johannes Esterluss, Mannheim. Die Ergebnisse der Gaggenauer: 10. Goce Gjorseski (6,5 Punkte), 12. Reinald Kloska (6,5), 13. Kai Götzmann (6,5), 16. Uwe Gantner (6), 22. Willi Fritz (5,5), 29. Kurt Stoll (5), 30. Joachim Dressler (5), 31. Hubert Kugel (5), 34. Herbert Krzestan (4,5), 37. Karl Heck (4), 41. Lukas Kloska (2,5), 43. Thorsten Krampfert (2)

Tabellen:

Paarungsliste Einzelblitzturnier
Endstand Einzelblitzturnier

Endstand Mannschaftsturnier
Endstand Mannschaftsturnier mit Spielerstatistik
Rangliste Einzelspieler
Paarungsliste Mannschaftsturnier
Deutschlandpokal
Turnierleiter Michael Lorenz
mit Helfer Lukas Kloska
 
Deutschlandpokal
Mannheim I - Stuttgart I
 
Deutschlandpokal
Silbermedaille für Bremen
von vorne: Olaf Giel, Dirk Fuhrmann
Torsten Duckstein, Axel Buhrdorf
 
Deutschlandpokal
Gaggenau I in der Besetzung
Goce Gjorseski, Kai Götzmann,
Joachim Dressler und Uwe Gantner (von vorne)
 
Deutschlandpokal
Gaggenau II
von vorne: Herbert Krzestan, Kurt Stoll
Willi Fritz, Hubert Kugel
 
Deutschlandpokal
Das Teilnehmerfeld
 
Deutschlandpokal
Gaggenau III
von vorne: Karl Heck, Thorsten Krampfert,
Rudolf Müller von Ishem, Lukas Kloska
 
Deutschlandpokal
Goce Gjorseski erwischte im
Einzelblitzturnier die stärkste Gegnerschaft
 
Deutschlandpokal
Zwei Favoriten im Blitzturnier
Dirk Fuhrmann (links) und FM Ralf Müller
 
Deutschlandpokal
Hans Kiefer bei der Ansprache
zur Siegerehrung