Mai 2008

Deutschlandpokal 2008

Ein halber Brettpunkt fehlte zum Titel

Früh morgens machten wir uns am 17. Mai auf nach Mannheim, um nach 2006 - im letzten Jahr fand sich kein Ausrichter - endlich wieder an einem Deutschlandpokal teilnehmen zu können. Da wir wussten, dass Bremen leider nicht teilnehmen wird, rechneten wir uns schon aus, um den dritten Rang mitzustreiten. Als wir den Turniersaal betraten, mussten wir feststellen, dass nur sechs Mannschaften erwartet wurden, davon stammten drei aus Mannheim, wir selbst waren mit zwei Teams anwesend und Stuttgart trat mit einem an. Da letztere zudem nicht in Bestbesetzug angereist waren, war es für uns gar schon Pflicht, mindestens den zweiten Platz zu belegen, denn mit Reinald Kloska, Kai Götzmann, Uwe Gantner und Raphael Merz waren wir stark besetzt. Auch unser zweites Team mit Lukas Kloska, Herbert Krzestan, Thorsten Krampfert und Hubert Kugel brauchte sich durchaus nicht zu verstecken.

In Runde eins des Mannschaftsturniers mussten wir gegeneinander antreten, also Gaggenau 1 - Gaggenau 2. Klar, dass die Erste ein 4:0 anvisierte, es gelang jedoch nur ein 3:1, weil Kai seine remisliche Stellung gegen Herbert unbedingt zum vollen Punkt werden lassen wollte. Dabei überzog er und Herbert konnte einen Brettpunkt für sein Team beisteuern. In der zweiten Runde kam es für unser erstes Team bereits zum vorgezogenen Endspiel gegen Mannheim 1. Gegen die Mannen um Helmut Klee rechneten wir uns eigentlich nicht viel aus, dennoch erzielten wir ein 2:2, was Kai und Uwe zu verdanken ist, die ihre Kontrahenten Johannes Esterluss und Ralph Reinhardt besiegten. Reinald und Raphael mussten gegen Helmut Klee bzw. Danny Schmidt Niederlagen quittieren. Unsere Zweite trumpfte mit einem 3:1 über Mannheim 3 auf.

In Runde drei konnte die Erste Stuttgart mit 3,5:0,5 nieder halten, nur Reinald musste am Spitzenbrett gegen Bernd Wepfer einen halben Zähler auf der Strecke lassen. Gegen Mannheim 2 waren die Mannen um Lukas chancenlos und unterlagen mit 0:4. Gleiches wiederfuhr ihnen in der vierten Runde gegen die Erste aus Mannheim, während unser erstes Team Mannheim 3 mit 4:0 in die Schranken verwies. Die fünfte und letzte Runde musste nun die Entscheidung bringen, denn zwischen Mannheim und unserer Ersten lag gerade mal ein halber Brettpunkt. So motiviert wurde Mannheim 2 mit 4:0 nieder gehalten und man gesellte sich danach um den Tisch, an dem Mannheim 1 gegen Mannheim 3 zu spielen hatte. Aber die Mannheimer ließen nichts anbrennen, obwohl deren eigene Dritte erbitterten Widerstand leistete, und gewannen ebenfalls mit 4:0. Somit war klar, Mannheim 1 wird mit denkbar knappem Vorsprung Sieger des Mannschaftsturnieres. Unsere Zweite verpasste durch ein 1:3 gegen Stuttgart eine bessere Platzierung, so blieb nur der fünfte Platz vor Mannheim 3 übrig.

Schnell war uns auch klar, wer der Schuldige am Rückstand gegenüber Mannheim war: Herwald Köhler! Warum Herwald? Nun, Herwald war ursprünglich als Teilnehmer vorgesehen, jedoch wollte er nicht so recht und überredete Herbert Krzestan, für ihn nach Mannheim zu reisen. Dieser sagte zu und schlug Kai in der ersten Runde des Turniers. Wäre Herbert nicht dabei gewesen ...

Endstand Mannschaftsturnier als pdf-Datei

Bevor nun über das Einzelblitzturnier berichtet wird, muss den Mannheimern für die vorbildliche Austragung des Turniers gedankt werden. Kaltgetränke, Kaffee, süße Teilchen und belegte Brötchen waren den ganzen Tag über griffbereit. Das Mittagessen, eine Kartoffelsuppe mit Würstchen, das zwischen Mannschafts- und Einzelturnier zu sich genommen wurde, war sehr gut. Ein weiteres Lob muss Christoph Nikolai für die souveräne Turnierleitung ausgesprochen werden.

Im Einzelblitzturnier sollten sich Uwe, Kai und Reinald vordere Plätze ergattern können, wobei allen voran Helmut Klee aus Mannheim als Favorit galt. Neben den dreien trauten wir es Lukas, Hubert und Raphael zu, unter die zehn besten zu gelangen. Die Runde eins brachte uns vier Gewinne aber leider auch vier Verluste. Man kann es vorweg sagen, Herbert und Thorsten brachten im Einzelblitz leider keinen Fuß auf den Boden und mussten die beiden letzten Plätze übernehmen. In Runde zwei erwischte es Uwe, der gegen Helmut Klee unterlag, Kai, der gegen Johannes Esterluss den Kürzeren zog und Reinald, der von Ralph Reinhardt niedergemacht wurde. Auch Lukas musste gegen Danny Schmidt Tribut zollen, so dass nunmehr kein Gaggenauer ohne Niederlage war. Als die Auslosung ergab, dass Reinald in Runde drei gegen Helmut Klee anzutreten hatte, gab er das Turnier innerlich auf. Doch wider Erwarten gelang ihm ein Remis, das ihn im weiteren Turnierverlauf beflügeln sollte. Uwe konnte gewinnen, Kai und Lukas verloren jedoch erneut, so dass sie eigentlich aus dem Rennen waren.

Bei Raphael und Hubert wechselte das Turnierglück stetig hin und her, so dass am Ende beide 5,5 Punkte vorweisen konnten. Dies bescherte ihnen die Plätze 13 und 14. Ähnlich verlief es bei Lukas, der immer am vorderen Feld dran war, aber es ihm letztendlich nicht gelang, ganz nach vorne zu stoßen. So wurde er in der vorletzten Runde hochgelost und musste gegen Johannes Esterluss antreten, um in der Abschlussrunde das Freilos zu erhalten. Aber mit 6 erkämpften Punkten erreichte er den 11. Platz - punktgleich mit dem Sechstplatzierten!

Bei Kai lief es heuer nicht ganz so gut. Immer wieder musste er zwischendurch eine Nierlage einstecken, so dass zum Schluss ebenfalls nur sechs Punkte auf der Habenseite standen. Da seine Gegnerschaft aber stärker war, als die von Lukas, reichte ihm diese Ausbeute für den siebten Rang. Uwe musste vier Niederlagen quittieren, eine davon aus gewonnener Stellung gegen Reinald. Die 7 erzielten Punkte reichten für den 5. Platz im Endklassement.

Was machte aber nun Reinald nach seinem Remis in der dritten Runde? Er gewann zuerst gegen Raphael, direkt danach gegen Uwe in einem zwar verlorenen aber interessanten Endspiel, in dem er gegen Uwes Dame einen Läufer und vier weit vorgezogene Freibauern hatte. In Runde sechs traf er auf den Führenden Johannes Esterluss, der bezwungen werden konnte. In Runde acht war Bernd Wepfer sein Gegenüber, der zu diesem Zeitpunkt mit einem halben Punkt Vorsprung vor Reinald die Tabelle anführte. Aber auch hier konnte Reinald obsiegen. In den drei letzten Runden ließ er nichts mehr anbrennen, wobei es sein Gegner Kai in der Abschlussrunde nicht mit voller Kraft anging. Somit war die Überraschung perfekt und Reinald Sieger im Einzelblitzturnier!

Einen halben Zähler hinter Reinald kam Johannes Esterluss über die Ziellinie, gefolgt von Helmut Klee und Bernd Wepfer, die punktgleich einliefen. Erst durch die zweite Feinwertung wurde entschieden, dass Helmut Klee die Bronzemedaille erhält.

Endstand Einzelblitzturnier als pdf-Datei

Nach der Siegerehrung trafen sich alle Sportler - neben Schach wurden noch weitere Meisterschaften ausgetragen - in der Auslieferhalle zur Abendveranstaltung. Für jede Sportart waren Tische reserviert, so auch für uns Schachspieler. Schnell hatte jedoch einer das Schach-Schild verunstaltet und durch Schlammcatchen ersetzt - irgendwie brachte das uns mehr Aufmerksamkeit! Hier wurden nach den üblichen Ansprachen und einem Büffet nochmals alle Sieger auf der Bühne geehrt. Danach ging es mit Livemusik in den angenehmen Teil des Abends über, den wir aber leider nicht mehr genießen konnten, da wir noch die Heimfahrt antreten mussten.

Zum Abschluss noch die Berichte der SG Stern Gaggenau zu den verschiedenen Deutschlandpokalen in Mannheim und zum Deutschlandpokal im Schach:

Deutschlandpokale in Mannheim       Bericht zum Deutschlandpokal im Schach

Impressionen zum Deutschlandpokal:

Gaggenau 1 (links) gegen Gaggenau 2

Nochmals die Gaggenauer

Gaggenau 1 (links) gegen Stuttgart

Herbert Krzestan

Hubert Kugel bei der Vorbereitung zur nächsten Partie

Kai Götzmann

Raphael Merz

Thorsten Krampfert

Reinald Kloska beim Testen der Bewirtung

Die Sieger des Einzelblitzturniers
Von links nach rechts: Danny Schmidt (Spartenleiter Schach Mannheim),
Johannes Esterluss, Helmut Klee, Reinald Kloska
sowie ein Stellvertreter der SG Stern Mannheim

Zweiter Platz für Gaggenau 1