Schnakenpokal 2003

Erfolge für SG Stern Gaggenau

Heppenauhütte Forbach, 20.06. bis 22.06.2003

Skatturnier

Am vergangenen Wochenende fand unser alljährlich ausgetragenes Turnier, der Schnakenpokal, statt. Seit einigen Jahren hat es sich eingebürgert, dass am Freitagabend ein Skatturnier stattfindet. Diesmal meldeten sich neun Recken an, um dem Skatgott zu huldigen. Gespielt wurde eine Vorrunde über 18 Spiele an drei Tischen.

An Tisch 1 maß sich Reinald Kloska, SG Stern Gaggenau, mit Toni Stückl und Ralf Westermann, die beide die Farben der Rochade Kuppenheim vertraten. Nachdem Reinald anfangs die Führung an diesem Tisch übernahm, musste er diese bereits nach sechs Spielen an Toni abgeben. Toni konnte durch eine starke Serie diese gar deutlich ausbauen, so dass Reinalds Schlussspurt nur den Abstand verkürzen konnte. Ralf hatte in dieser Runde nichts zu bestellen und musste am Ende gar froh sein, wenigstens kein negatives Ergebnis erzielt zu haben.

Der Endstand an Tisch 1:
1. Toni Stückl, 824 Punkte, 2. Reinald Kloska, 626 Punkte, 3. Ralf Westermann, 55 Punkte

An Tisch 2 trafen Dirk Fuhrmann und Olaf Giel, beide SG Stern Bremen, auf Hubert Kugel, der hier die Fahne der Gaggenauer SG Stern hochzuhalten versuchte. Dies misslang Hubert gründlich, denn er konnte in den Bremer Zweikampf um die Spitze zu keiner Zeit eingreifen. Es war an diesem Tisch auch ein Aufeinandertreffen der Favoriten, denn Olaf war der Titelverteidiger vom letzten Jahr und Hubert hatte den Skatpokal anno 2001 gewonnen. Folglich lag Huberts Ergebnis sicherlich nicht an mangelndem Spielvermögen. Dirk landete an diesem Tisch ein Start-Ziel-Sieg, der auch durch Olafs Aufholjagt nicht in Gefahr geriet, denn gerade rechtzeitig, zumindest aus Dirks Sicht, verlor Olaf ein wichtiges Spiel.

Der Endstand an Tisch 2:
1. Dirk Fuhrmann, 682 Punkte, 2. Olaf Giel, 486 Punkte, 3. Hubert Kugel, 49 Punkte

An Tisch 3 wogte es zwischen Kai Götzmann, SG Stern Gaggenau, und den beiden Kuppenheimern Michael Waschek und Ralf Ehret hin und her. Mal führte der eine, mal der andere. Letztendlich konnte sich Michael vor Kai durchsetzen. Ralf musste gegen Ende der Runde zwei Verluste hinnehmen, so dass er den Anschluss verlor.

Der Endstand an Tisch 3:
1. Michael Waschek, 633 Punkte, 2. Kai Götzmann, 560 Punkte, 3. Ralf Ehret, 248 Punkte

Das Ergebnis der Vorrunde:
Skat-Vorrunde

Für die Rückrunde wurden die drei Tische so besetzt, dass an jedem Tisch ein Vorrunden-Erster, - Zweiter und -Dritter saß. So trafen sich Olaf, Ralf und Toni am Endrundentisch 1 zum Kampf über 24 Spiele. Olaf legte hier gleich richtig los, galt es doch den Titel zu verteidigen und etwa 350 Punkte auf Toni einzuholen. Bereits nach 11 Spielen hatte er 7 Siege verbucht und einen deutlichen Vorsprung herausgeholt. Dann begann aber die Zeit von Ralf. Er erreizte sich Spiel für Spiel und zog noch an Olaf vorbei. Klar, dass da nichts für Toni übrig blieb, der seinen großen Vorsprung aus der Vorrunde verlor und die Rückrunde mit einigem Abstand als letzter abschloss.

Der Endstand vom Rückrundentisch 1:
1. Ralf Ehret, 821 Punkte, 2. Olaf Giel, 747 Punkte, 3. Toni Stückl, 249 Punkte

Am zweiten Rückrundentisch maßen sich Reinald, Hubert und Michael. Hubert versuchte sein Vorrundenergebnis mit allen Mitteln zu verbessern und ergatterte teilweise verwegene Spiele. Zwei davon verlor er, was für ihn an diesem Tisch nur für die rote Laterne reichte. Immerhin war er der risiko- und einfallsreichste Spieler von diesen drei Recken. Reinald hingegen spielte nur sichere "Omas" und wurde dafür auch noch belohnt, denn ihm gelangen neun hohe Spielgewinne. Erst gegen Ende der Runde machte ihm Michael durch eine Serie von drei gewaltigen Spielen Konkurrenz und konnte noch einigermaßen aufschließen.

Der Endstand vom Rückrundentisch 2:
1. Reinald Kloska, 1079 Punkte, 2. Michael Waschek, 948 Punkte, 3. Hubert Kugel, 362 Punkte

Da Toni eine katastrophale Rückrunde spielte und Reinald im direkten Vergleich Michael abhängen konnte, lag es an Dirk, seinen knappen Vorsprung vor Reinald aus der Hinrunde zu wahren. Allerdings hatte auch Kai noch Chancen, doch er hätte wahrlich meisterliches verbringen müssen. Dennoch machte sich Kai auf und versuchte alles. Acht siegreiche Spiele ohne eine einzige Niederlage gelangen ihm, was ihm jedoch bei weitem nicht reichte. Dirk aber ließ sich nicht verdrießen und legte los wie der Blitz. Von den ersten neun Spielen machte er sieben, die er allesamt gewann. Dann musste er aber eine Flaute hinnehmen, die bis zum 17. Spiel dauerte. Zu diesem Zeitpunkt war Endrundentisch 2 bereits beendet und ausgewertet, so dass Dirk wusste, dass er noch einiges an Punkten zu liefern hatte. Er versuchte nunmehr, alle Spiele zu ergattern was ihm bei acht verbleibenden Spielen fünfmal gelang. Zu Reinalds Freude setzte er eines hiervon in den Sand.

Das Ergebnis der Rückrunde:
Skat-Rückrunde
Gesamtergebnis:
Skat-Gesamtergebnis


Schnakenpokal

Der zweite Teil des Schnakenpokals begann am Samstag, 21.06., gegen 14:00 Uhr mit mehreren Überraschungen. Als erstes wartete das Wetter mit herrlichem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen auf, so dass sogar das Baden in der kalten Murg möglich war und dies auch von einigen Teilnehmern genutzt wurde. Auch wurde von einigen die Möglichkeit genutzt, die Familie mitzubringen, um gemeinsam einen schönen Nachmittag an der herrlich gelegenen Heppenauhütte zu verbringen. Eine weitere Überraschung war, dass sich 20 Teilnehmer einfanden, was letztmals 1998 erreicht wurde. Noch nie nahm aber ein Großmeister an unserem bescheidenen Turnier teil, weswegen wir uns sehr freuten, GM Ludger Keitlinghaus vom amtierenden deutschen Pokalsieger SC Baden-Oos begrüßen zu dürfen. Mit Hartmut Metz von der Rochade Kuppenheim trat zudem ein FIDE-Meister an, so dass wir die bisher stärkste Besetzung erreichen konnten.

Der Schnakenpokal konnte in diesem Jahr nur durch eine Mannschaft gewonnen werden, weitere Preise gab es aber auch für die Einzelwertung. Für die Bestimmung der Mannschaften wurden zwei Gruppen gebildet und je einer der ersten Gruppe mit einem der zweiten zu einem Team zusammengelost, Üblicherweise wird das im Mittelpunkt stehende Schachturnier um einige Disziplinen erweitert, so dass der diesmal besonders große schachliche Spielstärkeunterschied anderweitig ausgeglichen werden kann. Den Denkstrategen bot sich gleich bei der ersten Disziplin, dem Bierdeckelweitwurf, an, den Meistern ein Schnippchen zu schlagen. Jeder Teilnehmer durfte nach seinem ersten Wurf entscheiden, ob er lieber noch einen zweiten Versuch unternehmen will, der dann aber gewertet wird, auch wenn der erste besser war. So konnte man sich verbessern, es war aber durchaus möglich, schlechter zu werden. Dies vollbrachten zur Belustigung der übrigen Gesellschaft auch einige Mitstreiter.

Ralf Westermann legte als erster mit 23,69 m eine gute Weite vor, wurde jedoch sofort danach von seinem Teamkollegen Reinald Kloska übertrumpft, der sagenhafte 33,90 m schaffte. So sehr sich alle anstrengten, es vermochte keiner mehr die Weite von Reinald auch nur annähernd zu erreichen. Ralf Ehret konnte mit 27,07 m noch am besten aufschließen und in dieser Disziplin den zweiten Platz knapp vor Kai Götzmann, 26,81 m, belegen. Willy Fritz misslang sein erster Versuch, so dass er einen zweiten startete. Dass ihm hierbei beinahe eine Minusweite gelang, ist ein anderer Rekord. Am Ende waren es doch noch +1,09 m.

Die zweite Disziplin war reine Glücksache - Zufallsdart. Es galt, einen Pfeil in eine präparierte Dartscheibe zu werfen, ohne zu wissen, wo welche Punktzahlen sind, denn diese waren auf der Rückseite einer Pappscheibe, die auf dem Dart montiert war. So warf ein jeder seinen Pfeil "blind" auf die Scheibe und musste bis zur Auswertung warten, wie viele Punkte er erreicht hatte. Besonderes Pech hatten Michael Waschek und Peter Laneus, deren Pfeile 0 Punkte einbrachten. Strahlen hingegen konnten Willy Fritz, 88 Punkte, Lukas Kloska, 90 Punkte und vor allem Reinald Kloska über die Maximalpunktzahl 100.

Damit hielten viele das Turnier zumindest in der Einzelwertung bereits für gelaufen, denn Reinald hatte die beiden ersten Disziplinen gewonnen. Um so mehr freuten sich die Teilnehmer, als Reinald beim Differenzwurf gnadenlos daneben lag und nur Vorletzter dieser Disziplin wurde. Beim Differenzwurf musste jeder vor seinem Wurf sagen, wie weit dieser gehen würde, wobei minimal 10 m angegeben werden durfte. Danach galt es. mit einer Boule-Kugel bei nur einem Wurf möglichst nah an diesen angekündigten Wert heranzukommen. Nun. Reinald meinte, 15,00 m zu werfen, die Kugel blieb aber erst bei 22,80 m liegen. Viel besser machten das Kai Götzmann mit 0,49 m Differenz, Ralf Ehret mit 0,20 m und Dirk Fuhrmann mit nur 0,18 m Differenz. Durch diesen Ausrutscher fiel Reinald, 21 Punkte, in der Einzelwertung vor dem abschließenden Blitzturnier auf den dritten Rang hinter Joachim Dressler, 14 Punkte, und Kai Götzmann, 20 Punkte, zurück. Da Joachim auch ein guter Schachspieler ist, war klar, dass ihn, wenn alles normal läuft, niemand mehr einholen wird.

Den Abschluss bildete nun ein Einzelblitzturnier, in dem jeder gegen jeden anzutreten hatte. 19 Partien waren zu absolvieren, was insgesamt 3½ Stunden dauern sollte - Kondition war gefragt! Klar war, dass GM Ludger Keitlinghaus der große Favorit war, ihm folgte in dieser Rolle FM Hartmut Metz und Oberligaspieler Velimir Kresovic. Sieben weiteren Spielern traute man zu, oben mitzuspielen und für eine Überraschung sorgen zu können. Große Überraschungen blieben jedoch aus und Ludger konnte mit 18,5 Punkten das Turnier überzeugend gewinnen. Lediglich Walter Siemon gelang es, ihm ein Remis abzunehmen. Hätte Walter nur ein wenig mehr Zeit gehabt, so hätte er die Partie sogar gewonnen. Hartmut Metz war hingegen mit seinem Abschneiden nicht zufrieden. Er musste Velimir den Vortritt überlassen und wurde nur Dritter, punktgleich mit Reinald Kloska. Dieser gute Rang nutze Reinald nur insofern, dass er Kai Götzmann in der Gesamtwertung noch überflügeln konnte, da aber auch Joachim Dressler ein hervorragendes Turnier spielte und mit dem sechsten Platz abschloss, stand der Gesamtsieger in der Einzelwertung fest.

Somit konnte die SG Stern Gaggenau mit Joachim Dressler den Einzelsieger des Schnakenpokals 2003 stellen, Reinald Kloska und Kai Götzmann, beide ebenfalls SG Stern Gaggenau, rundeten diesen Erfolg ab. In der Mannschaftswertung konnte Joachim mit seinem Partner Olaf Giel, SG Stern Bremen, zudem den Schnakenpokal gewinnen und Reinald wurde mit Ralf Westermann, Rochade Kuppenheim, zweiter in dieser Wertung. Nimmt man noch Reinalds Sieg beim Skatturnier hinzu, so konnten wir dieses Jahr insgesamt eine überzeugende Leistung abliefern.

Aber jetzt zuerst die Tabelle des Schachturniers (mit Feinwertung bei Punktgleichheit, die bei der Gesamtauswertung aber nicht berücksichtigt wurde):

Schach-Ergebnis

Abschließend die

Gesamt-Ergebnis

Nebenbei erwähnt: Anscheinend hatten es Olaf Giel und Dirk Fuhrmann nicht überwunden, im Skat von Reinald Kloska besiegt worden zu sein. So forderten sie ihn zu einer erneuten Runde über 36 Spiele heraus, die gegen Mitternacht, also Sonntag früh um 0:00 Uhr begann. Hier zeigte sich, wer die wahren Meister sind, denn Olaf und Dirk lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen und spielten, als ginge es um die Weltmeisterschaft. Olaf gewann dieses "freie Zocken" mit 1121 Punkten vor Dirk, der es auf 1057 Punkte brachte. Reinald mit seinen mageren 560 Punkten meinte hingegen lapidar: "Ich weiß eben, wann ich gewinnen muss" und verwies auf das Ergebnis vom Freitagabend.