Oktober 2003
Kai und Willy bei einer Glücksfee in der Böttchergasse |
Erstmals hatten wir aufgrund der Einladung unserer Bremer SG Stern Kollegen die Gelegenheit, am Bremer Freimarktturnier teilzunehmen. Mit Willy Fritz, Herwald Köhler, Kai Götzmann und Reinald Kloska machten sich vier südländische Denkstrategen auf die weite Reise in den hohen Norden.
Vor dem Turnier hatten wir noch die Gelegenheit, uns am Freitag Bremen anzusehen. Was allerdings nicht eingeplant war, war die Tatsache, dass sich Bremen uns am Freitagmorgen in weiß darbot und es den ganzen Tag über weiter heftig schneite. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, die Schönheiten der Stadt zu erkunden. Neben dem Marktplatz mit dem bekannten Rathaus führte uns der Weg durch die Böttchergasse bis hin zur Schlachte, einem Treffpunkt am Weserufer, der im Sommer weitaus anziehender ist, als bei Schneefall und kaltem Wind. Nicht ausgelassen wurde das Schnoor, die bekannte und verwinkelte Bremer Altstadt, die mit ihren kleinen Läden und Gaststätten zum Verweilen einlädt. Nach einem weiteren Bummel durch die Einkaufsmeile trafen wir gegen Spätnachmittag auf die beiden Bremer Olaf Giel und Dirk Fuhrmann, die es sich nicht nehmen liessen, uns zuerst ins Schüttinger, eine bekannte Brauereigaststätte, zu entführen.
Danach stand ein Skatturnier an, sozusagen eine Revanche für unser Skatturnier beim Schnakenpokal, denn vor allem Dirk Fuhrmann wollte sich für seinen damaligen unglücklichen zweiten Platz rächen. Dass daraus nicht wurde, war bereits nach der Vorrunde klar, denn Dirk erhielt keine Karten, mit denen man Spiele bestreiten konnte. Besser lief es hingegen für Olaf Giel, Kai Götzmann und Reinald Kloska, die sich zur Endrunde als Bestplatzierte der Vorrunde trafen. In dieser Entscheidungsrunde agierte Olaf von Beginn an recht unglücklich, so dass bald nur noch Kai und Reinald um den Turniersieg kämpften. Mit dem vorletzten Spiel konnte Reinald erstmals die Führung übernehmen, doch gelang es Kai im letzten Spiel des abends zu kontern und den somit den Sieg knapp vor Kai zu erringen.
Das wohl bekannteste Haus von Worpswede die "Käseglocke" |
Am Samstag, dem Turniertag, konnten wir vormittags noch einen kleinen Ausflug nach Worpswede unternehmen. Worpswede liegt nödlich von Bremen im Teufelsmoor und ist als Künstlerstadt bekannt. So streifen wir durch Galerien, Schmuck- und Souvenierläden, nicht ohne die interessanten Häuser, das bekannteste dürfte wohl die Käseglocke sein, und die schöne Landschaft zu vernachlässigen.
Die "Isabella" von Borgward wurde früher im Bremer Südwerk gebaut |
Gegen Mittag wurde es dann aber ernst, denn nun begann das Turnier im Schachraum der SG Stern Bremen im Südwerk, in dem ehemals die Borgwards gebaut wurden. Gespielt wurde ein siebenründiges Schnellschachturnier nach Schweizer System mit 10 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie. In der ersten Runde siegten die jeweiligen Favoriten mit einer Ausnahme: Willy Fritz erreichte im internen Gaggenauer Duell ein wohlverdientes Remis gegen Kai Götzmann. Auch die zweite Runde sah mit einer Ausnahme einvernehmlich Favoritensiege, so dass sich diese in der dritten Runde trafen. Die beiden
Turnierathmosphäre |
Die Turnierpause wurde nicht nur zur Erholung genutzt, es musste auch hier weiter hart gearbeitet werden, denn es galt einen Fragebogen zur Freimarkt-Pisa-Studie korrekt auszufüllen. Dies fiel vor allem uns aus dem Süden schwer, denn wer im Süden weiss denn schon Antworten auf Fragen wie
Gestürtzter Favorit: Dirk Fuhrmann |
So endete die Pause mit der Abgabe der Bögen und der Auslosung der fünften Runde. Die interessanteste Begegnung fand zwischen Kai und Olaf statt, denn sie war vorentscheidend für den Turniersieg. Durch seinen Sieg konnte sich Olaf einen Punkt Vorsprung vor Dirk sichern, was bei noch zwei ausstehenden Spielen reichen sollte, zumal Olaf bereits die stärksten Gegner hinter sich hatte und sich die Nachfolgenden noch untereinander die Punkte wegnehmen mussten. So trafen in der 6. Runde Dirk und Reinald aufeinander, wobei Reinald überraschenderweise, aber auch verdient, obsiegen konnte. So konnte es sich Olaf sogar leisten, seine Partie gegen Peter Meyer zu einem für ihn sehr glücklichen Remis zu führen. Die letzte Runde brachte nur noch eine Überraschung: Kai konnte gegen Dirk gewinnen, der wohl nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Das Endergebnis des Schachturniers lautete wie folgt:
1. Olaf Giel (6,5 Punkte), 2. Reinald Kloska (5,5), 3. Kai Götzmann (5), 4. Peter Meyer (4,5) 5. bis 6. Dirk Fuhrmann und Martin Passan (je 4), 7. bis 8. Willy Fritz und Axel Brandt (je 3,5), 9. bis 11. Siegfried Jope, friedrich Nothnagel und Hans Schmidt (je 2,5), 12. bis 13. Dieter Oentrich und Herwald Köhler (je 2), 14. Hermann Henke (1)
Olaf Giel bei der Auswertung der Pisa-Bögen |
Da aber die Freimarkt-Pisa-Studie und das Schachturnier gemeinsam über die Preise entschied, brachte erst die Auswertung des Bogens die endgültige Entscheidung. Da im Bogen maximal 56 Punkte erzielt werden konnte, im Schach hingegen maximal 7, wurde das Schachergebnis mit 8 multipliziert und die beiden Punktzahlen addiert. Somit ergab sich folgendes Endresultat:
Schach | ||||||
Rang | Name | Verein | Punkte | Wertung (Punkte x 8) |
Frage- bogen |
Ergebnis |
1 | Meyer, Peter | SG Stern Bremen | 4,5 | 36 | 37 | 73 |
2 | Giel, Olaf (1) | Sabt Syke | 6,5 | 52 | 21 | 73 |
3 | Götzmann, Kai | SG Stern Gaggenau | 5 | 40 | 24 | 64 |
4 | Kloska, Reinald | SG Stern Gaggenau | 5,5 | 44 | 17 | 61 |
5 | Fuhrmann, Dirk | Sabt Syke | 4 | 32 | 22 | 54 |
6 | Brandt, Axel | SG Stern Bremen | 3,5 | 28 | 22 | 50 |
7 | Passan, Martin | SG Stern Bremen | 4 | 32 | 17 | 49 |
8 | Oentrich, Dieter | SG Stern Bremen | 2 | 16 | 29 | 45 |
9 | Nothnagel, Friedrich | SG Stern Bremen | 2,5 | 20 | 25 | 45 |
10 | Hast, Hermann (2) | SG Stern Bremen | 2 | 16 | 28 | 44 |
11 | Fritz, Willy | SG Stern Gaggenau | 3,5 | 28 | 14 | 42 |
12 | Henke, Hermann | SG Stern Bremen | 1 | 8 | 31 | 39 |
13 | Schmidt, Hans | SG Stern Bremen | 2,5 | 20 | 13 | 33 |
14 | Jope, Siegfried | SG Stern Bremen | 2,5 | 20 | 12 | 32 |
15 | Köhler, Herwald | SG Stern Gaggenau | 2 | 16 | 9 | 25 |
Axel Brandt |
Nach dem Turnier wurden die Preise verteilt, die eines gemeinsam hatten, denn sie mussten alle auf dem Freimarkt eingelöst werden. Ein weiter vorne Plazierter hatte dabei nicht unbedingt einen besseren Preis erhalten, als einer auf den hinteren Rängen. So durfte oder musste der erstplatzierte Peter Meyer eine Fahrt mit der der Wildwasserbahn absolvieren, während Olaf als Zweiter ein Freibier erhielt. Dem Viertplatzierten winkte eine Tüte Schmalzkuchen, während der Dritte und der sechste einmal die Aussicht aus dem Riesenrad geniessen durften. Willy Fritz durfte sich als 11. über ein feines Gewürzsteak freuen. Jedenfalls musste man zum Einlösen der Preise auf den Freimarkt, der auch gleichzeitig den (langen) Abschluss (bis weit in die Nacht) einer schönen Reise bildete.